Null-Emissions-Gemeinde

Null-Emissionsgemeinde 

als strategische Zielsetzung für eine nachhaltige Landnutzung

Die Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen hat sich das Ziel gesetzt bis 2030 “Null-Emissions-Gemeinde” zu werden. Um dies zu erreichen werden innovative Ansätze in den Bereichen Wasser/Abwasser, Sekundärrohstoffe / Abfälle, Energie und Kulturlandschaftsmanagement entwickelt.  Der Managementansatz der Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen verfolgt eine kontinuierliche Optimierung, Reorganisation und Rekommunalisierung gemeindeinterner Energie-, Stoff- und Finanzflüssen um so die Abhängigkeit von endlichen Energieträgern zu verringern, die Energieversorgung zu sichern und Treibhausgase zu reduzieren. 
Bei diesem Projekt stehen die Wechselwirkungen zwischen Stoff- und Energieströmen und der möglichst emissionsfreien und ressourcenschonenden nachhaltigen Landnutzung im Fokus. Nachhaltiges Landmanagement erfüllt eine Schlüsselfunktion in der Wahrung der Lebensgrundlage für jetzige und zukünftige Generationen. 
Bei dem Vorhaben handelt es sich um ein Forschungsprojekt im Rahmen der Fördermaßnahme „Nachhaltiges Landmanagement“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

Projektziele

Wasser / Abwasser

Erhöhung der regionalen Wertschöpfung durch Nutzung eigener Ressourcen Wieder- und Weiterverwendung von gereinigtem Grau- und Schwarzwasser: 

  • Verwendung von Regenwasser, Grundwasser
  • Verringerung des Trinkwasserverbrauchs 
  • Verwertung von Nährstoffen aus dem Schwarzwasser in der Landwirtschaft 
  • Aufbereitetes Grauwasser als Brauchwasser für Industrie und Landwirtschaft 
  •  Energetische und stoffliche Verwertung aller Abwässer
  •  Nutzung des gereinigten Schmutzwassers zur Bewässerung von Energiepflanzenplantage (z.B. Tröpfchenbewässerung)
  •  Hochwasserprävention durch Rückhaltevolumen in der Fläche (Regenwasserniederschlag) mittels Humusaufbau
  • Schließung kleiner Wasserkreisläufe und Erhalt der lokalen Vegetation

Sekundärrohstoffe / Abfall

Ziel ist es, die 'klassische' Abfallwirtschaft unter Maßgabe eines Null-Emissions-Ziels und nachhaltiger Landnutzungsformen soweit wie möglich zu einer effizienten, bedarfsorientierten und ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft auf kommunaler Ebene weiterzuentwickeln. Hierzu muss ein Paradigmenwechsel in allen Verwaltungsstrukturen und auf allen Verwaltungsebenen herbeigeführt werden, im Sinne dass Abfälle und Reststoffe dort zukünftig als Ressource verstanden werden, die es primär zu verwerten bedarf.

Energie

Im Rahmen dieses Teilprojektes soll der Ist-Zustand der stationären Energieversorgung (Strom, Wärme) in den beiden Untersuchungsregionen analysiert werden. Die Analyse soll Aufschluss geben, welche Mengen an thermischer und elektrischer Energie in den Regionen erzeugt werden. Aufbauend auf den Ergebnissen der durchgeführten Analyse werden Suffizienz- und Energieeffizienzmaßnahmen erarbeitet. Zudem sollen innovative Konzepte für eine dezentralisierte Energiebereitstellung erarbeitet werden, welche die vorhandenen zentralisierten Angebotsstrukturen ergänzen und in der längerfristigen Perspektive weitgehend ablösen. Schwerpunkt dieser Bearbeitung ist daher nicht die Entwicklung neuer regenerativer Energienutzungstechniken, sondern erprobte Technik neu zu konfigurieren, alte Strukturen aufzubrechen und unter neuen Gesichtspunkten wieder zusammenzusetzen bzw. durch neue Strukturen zu ergänzen.

nachhaltige Landnutzung

Wissenschaftliche Ziele des Teilprojekt 6 sind die Weiterentwicklung der Methodik zur Biomasse-Potenzialanalyse als Bestandteil von Null-Emissions-Konzepten, die Entwicklung von Messmethoden und eines Bewertungsverfahrens für die C-Sequestrierungsleistung extensiver Anbausysteme und die ökonomische Bewertung der Reststoffnutzung und extensiver Anbausysteme als Mehrnutzungssysteme unter betriebs- und volkswirtschaftlichen Aspekten. 
Umsetzungsziel ist die Praxisqualifizierung von Werkzeugen sowie einer individuellen regionalen Strategie für die beiden betrachteten Verbandsgemeinden. Der umgesetzte Prozess in Verbindung mit den erprobten Werkzeugen wird für eine bundesweite Nutzung und Übertragbarkeit bzw. Nachahmung im Handbuch “Nachhaltiges Landmanagement durch regionale Null-Emissionsstrategien” aufbereitet.